Während der Bewerbungsphase gibt es viele Fragen, die sich Jobsuchende stellen und für die spätere Jobentscheidung ausschlaggebend sein können: Passe ich zum Unternehmen? Welches Gehalt kann ich fordern? Was erwartet mich im Vorstellungsgespräch? Antwort auf diese und weitere Fragen liefern Arbeitgeber-Bewertungsportale wie Glassdoor. Zu den Möglichkeiten von Glassdoor haben wir Felix Altmann, Corporate Communications Manager bei Glassdoor, interviewt.
Lieber Herr Altmann, wofür steht der Unternehmensname „Glassdoor“ ?
Felix Altmann: Glassdoor steht für Transparenz, für Durchlässigkeit und Offenheit. Es gibt das deutsche Sprichwort: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.” Im übertragenen Sinne gilt das auch für Unternehmen seit es Glassdoor gibt. Die neue Transparenz führt dazu, dass Missstände nicht in den Hinterzimmern von Unternehmen versteckt bleiben, sondern an die Oberfläche kommen. Nur so können diese auch angegangen und ausgeräumt werden, auch im Interesse der Unternehmen.
Daher ist unser Name Programm, wir öffnen die Türen von potentiellen Arbeitgebern und zeigen Jobsuchenden, was sie dort erwarten können und was auch nicht. Dabei kann eine Unternehmenskultur zu einem Mitarbeiter passen und einem anderen nicht. Es gibt kein richtig oder falsch. Es geht darum, für jede und jeden das passende Unternehmen zu finden, in dem sie oder er sich mit den eigenen Stärken und Schwächen gut entfalten kann. Unser Credo lautet: „to help people everywhere find jobs and companies they love.” Und diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst!
Wie kann ich Glassdoor nutzen, um mich über ein Unternehmen zu informieren?
Felix Altmann: Wir begleiten Kandidaten entlang der gesamten Bewerbungsphase bis hin zur tatsächlichen Entscheidung. Das Ganze geht mit der Jobsuche los. Ein Großteil der offenen Jobs aus Deutschland findet sich auf unserer Plattform. KandidatInnen können gezielt nach ihren Berufen, Karrierestufen, Wohnorten und Branchen filtern, um relevante Jobs für sich zu finden.
Findet sich eine interessante Stelle, helfen die Arbeitgeberbewertungen dabei, sich ein Bild des Unternehmens zu machen. Passe ich dort hin? Kann ich mir vorstellen in diesem Unternehmen zu arbeiten? Passt meine Lebensphase – zum Beispiel der berufliche Wiedereinstieg nach einer Elternzeit – zu den Arbeitsbedingungen? Jobsuchende können etwa gezielt nach Informationen zur Work-Life-Balance und zur Vereinbarkeit und Beruf und Familie recherchieren und schärfen so ihr Bild vom Arbeitgeber. Am Ende ist Glassdoor ein Instrument, dass Jobsuchenden hilft, eine Entscheidung zu treffen, ob es sich lohnt, in einen Bewerbungsprozess einzusteigen oder nicht.
Wie ist Glassdoor auf die Idee gekommen, Fragen aus realen Vorstellungsgesprächen publik zu machen?
Felix Altmann: Wenn ich mich nun entschieden habe, mich zu bewerben, stehen bald eine ganze Reihe von Vorstellungsgesprächen an. Ich möchte dann gut vorbereitet sein und einen guten Eindruck hinterlassen. Dabei geht es nicht darum, im Termin Antworten auswändig aufsagen zu können. Das ist nicht authentisch und nicht der Grund, warum diese Antworten bei uns auf der Plattform zu finden sind.
Aber Jobsuchende möchten in der Regel gerne ein Gefühl dafür bekommen, was sie erwartet, um sich dann entscheiden zu können: Ist das was für mich? Geht es um ein aufwändiges und mehrstufiges Verfahren mit Assessment-Center? Oder läuft das Ganze eher informell und persönlich ab? Kenn ich den Ablauf, kann ich mir darüber eine Meinung bilden.
Die Erfahrungsberichte über Bewerbungsgespräche zählen zu den beliebtesten auf Glassdoor. Es gibt also offensichtlich einerseits ein großes Informationsbedürfnis, aber darüber hinaus auch eine große Bereitschaft von unseren Mitgliedern, Eindrücke und Erfahrungen zu teilen, um die Community zu unterstützen. Diese Bewertungen und Erfahrungen werden bei uns freiwillig und gerne geteilt, um den anderen Mitgliedern bei der Jobsuche zu helfen.
Was würden Sie sagen, worin liegt der größte Nutzen von Glassdoor für jemanden, der einen neuen Job sucht?
Felix Altmann: Viele Plattformen unterstützen die Jobsuchenden nur punktuell. Wir helfen tatsächlich auf dem ganzen Weg. Wer den herausfordernden Bewerbungsprozess erfolgreich bis zum Ende absolviert und ein Jobangebot vorliegen hat, möchte auch das Beste für sich in den Gehaltsverhandlungen herausholen.
Häufig ist gerade in Deutschland Gehalt immer noch ein Tabuthema. Selbst gute Freunde oder KollegInnen sprechen nicht gerne darüber. Aber wie sollen Berufstätige – gerade nach einer längeren Auszeit – wissen, wie aktuell das Gehaltsniveau oder gar das -gefüge in einer Firma ist? Ohne eine Plattform wie Glassdoor wäre es kaum möglich, sich darüber aufzuschlauen.
Wir bieten unseren Mitglieder Gehaltsangaben, die bis auf spezifische Funktionen, Unternehmen und Standorte heruntergebrochen sind. Nach einer kurzen Recherche weiß ich dadurch ziemlich genau, was ich in Gehaltsgesprächen fordern kann. Das ist wichtig, um sich nicht unter Wert zu verkaufen und dafür, dass wir damit voran kommen, das Lohngefälle zwischen einzelnen Gruppen wie zum Beispiel zwischen Frauen und Männern zu verringern. Erst gerade wieder hat eine Erhebung von Glassdoor gezeigt, dass Deutschland bei dieser Entwicklung im internationalen Vergleich dramatisch hinterher hinkt. Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten dafür sorgen, dass Frauen – wie übrigens bei Glassdoor selbst – für gleiche Leistung das gleiche Gehalt bekommen und allgemein eine größere Lohngerechtigkeit schaffen.
Und zuletzt, was ist der Vorteil von Glassdoor gegenüber anderen Arbeitgeber- Bewertungsportalen?
Felix Altmann: Ganz einfach: Der Vorteil ist, dass Glassdoor viel mehr ist als ein reines Bewertungsportal. Mit unseren Angeboten möchten wir Jobsuchende dabei unterstützen, ihren Traumjob zu finden. Dabei bieten wir nicht nur ein Teil der notwendigen Resourcen, sondern ermöglichen es, die ganze Bewerbungsphase und Jobsuche auf unserer Plattform zu erledigen und zu erleben. Das ist eine große Erleichterung, wenn man sich vor Augen führt, wie umständlich es sein kann, sich alle Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammen zu suchen.
Wir bieten Einblicke in mehr als eine Millionen Unternehmen und mehr als 50 Millionen Bewertungen, Erfahrungsberichte oder Gehaltsinformationen auf Glassdoor. Wem darüber hinaus noch das „everywhere” aus unserer Philosophie wichtig ist, dem bieten wir ohnehin einen großen Vorteil dadurch, dass wir eine globale Plattform sind. Und diese Vorteile greifen nicht nur bei einer internationalen Jobsuche. Wenn ich mich zum Beispiel bei einem US-amerikanischen Unternehmen in Deutschland bewerbe, interessiert mich vielleicht auch, wie das Arbeitsklima im Headquarter ist, weil auch das eine Information ist, die mir weiter hilft, eine richtige Entscheidung zu treffen!
Am Ende des Tages geht es immer darum, als KandidatIn auf so viele Informationen wie möglich auf einer Plattform zurückgreifen zu können, um eine bestmögliche Entscheidung für den nächsten Karriereschritt zu fällen. Diese Plattform möchte Glassdoor sein.
Vielen Dank, lieber Herr Altmann, für das spannende Interview.
Felix Altmann arbeitet als Corporate Communications Manager bei Glassdoor, eine der größten Job-und Rekrutierungsplattformen weltweit. Bei Glassdoor findest du Millionen von Jobs, Informationen zu Gehältern, Arbeitgeberbewertungen und Fragen aus Vorstellungsgesprächen — anonym gepostet von Mitarbeitern und Jobsuchenden. Der Link ist https://www.glassdoor.de